Seit 2010 ist Rhein-Neckar Modellregion für „Kooperatives E-Government in föderalen Strukturen“. Hierbei setzt sich insbesondere die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH auf regionaler und nationaler Ebene dafür ein, Verwaltungsabläufe zu beschleunigen, effizienter zu gestalten und bürokratische Hürden abzubauen. Im Projekt „The Once-Only Principle“ beteiligt sich die Regionalentwicklungsorganisation nun auch an einem Vorhaben der Europäischen Kommission.
Mit „Once-Only Principle“ wird der Ansatz bezeichnet, nur einmal zur Bereitstellung und Erfassung bestimmter Daten aufzufordern, anstatt bei jedem neuen Verwaltungsvorgang dieselben Angaben und Nachweise erneut abzufragen. Im Mittelpunkt des Projektes stehen Daten von Unternehmen. Ziel des Vorhabens ist es, den Verwaltungsaufwand für Unternehmen und Behörden zu verringern.
Deutschland engagiert sich in dem Projekt mit einem vom Bundesinnenministerium geleiteten Konsortium, in dem die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und die Universität Koblenz-Landau mitwirken. Insgesamt sind 51 Organisationen aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union und assoziierten Staaten beteiligt. Das Budget aus dem Förderprogramm "Horizont 2020" beträgt europaweit 8 Mio. Euro.
Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH wirkt an einem Pilotprojekt mit zur Verbesserung grenzüberschreitender E-Government-Dienste im Bereich der elektronischen Vergabe öffentlicher Aufträge. Hierbei greift sie auf jahrelange Erfahrung bei der Entwicklung einer regionalen Lösung zurück.
Damit das „Once-Only“-Prinzip funktionieren kann, bedarf es einer föderalen IT-Architektur, die die unterschiedlichen Informationssysteme der europäischen Mitgliedsstaaten miteinander kommunizieren lässt. Im Projekt „The Once-Only Principle“ sollen Register und E-Government-Architekturen vernetzt werden. Die technischen Entwicklungen bauen auf bereits bestehenden Systemen in den Mitgliedsstaaten und assoziierten Staaten unter Berücksichtigung des Datenschutzes auf. Nach einer Studie der EU-Kommission birgt der „Once Only“-Ansatz ein jährliches europaweites Einsparpotenzial von bis zu 5 Milliarden Euro. Unternehmen profitieren dabei insbesondere durch die Zeitersparnis, Verringerung des Verwaltungsaufwandes und Senkung der Kosten. Die zwischen den öffentlichen Stellen ausgetauschten Daten bleiben dabei in der Kontrolle und Zustimmung der beteiligten Unternehmen. Behörden profitieren von einer verbesserten Dienstleistungsqualität und erhöhten Effizienz.
Dieses Projekt wird aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizon 2020" der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 737460 finanziert.
Kooperatives E-Government in föderalen Strukturen
Das Projekt ist Teil des 2010 initiierten Modellvorhabens „Kooperatives E-Government in föderalen Strukturen“. In diesem wird am Beispiel der Metropolregion Rhein-Neckar gezeigt, wie Vernetzung und der sinnvolle Einsatz von IT dazu beitragen, Verwaltungsvorgänge kundenfreundlicher, einfacher, schneller und kostengünstiger zu gestalten. Partner sind die Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Beteiligte Organisationen & Unternehmen
Metropolregion Rhein-Neckar GmbH