20 Prozent der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen sind auf den Individualverkehr zurückzuführen. Um die CO2-Emissionen in der Rhein-Neckar-Region zu senken, erarbeitet die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH ein Konzept, dass es Kommunen und Unternehmen erleichtert, ihren Fuhrpark mit Elektrofahrzeugen auszustatten. Kommunen und Unternehmen sollen zudem als Multiplikator für Elektromobilität wirken und Bürger und Mitarbeiter für dieses Thema sensibilisieren. Auf diese Weise soll mit rund 30.000 Elektrofahrzeugen ein Beitrag zum Ziel der Bundesregierung geleistet werden, bis zum Jahr 2020 eine Million neue Elektro-Fahrzeuge zuzulassen.
Eine Elektrifizierung von Betriebsflotten und Fuhrparks von Kommunen und Unternehmen böte das Potenzial, rund 30.000 Elektroautos in der Metropolregion Rhein-Neckar zuzulassen. Dieses soll genutzt werden, um die Elektromobilität in der Region zu verbreiten und die Akzeptanz dafür zu stärken.
Fuhrparke elektrifizieren
Erster Ansatzpunkt der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH ist es daher, Kommunen und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Fuhrparke zu elektrifizieren. Hierzu werden die Summen der betrieblichen Fahrten bei ausgewählten Unternehmen und Kommunen analysiert. Da eine Umstellung der betrieblichen Fuhrparks nur dann rentabel ist, wenn die Elektrofahrzeuge eine hohe Fahrleistung erreichen, werden traditionelle Betreibermodelle evaluiert und neue konzipiert. Aktuell stehen insbesondere zwei Modelle im Fokus: Das sogenannte „Fahrzeug-Pooling“-Modell eignet sich insbesondere für eine Gruppe von Unternehmen. Diese bilden eine Kooperation und schaffen eine gemeinsame Elektro-Flotte an. Aus diesem Pool können die Partner dann Fahrzeuge für eine bestimmte Zeit mieten. Im sogenannten „Cross Fleet“-Modell werden Elektro-Fahrzeuge von einer Organisation angeschafft und mit Dritten geteilt, beispielsweise mit Mitarbeitern oder Bürgern. Das Modell eignet sich für Unternehmen und Kommunen gleichermaßen. Es sieht vor, dass die Elektrofahrzeuge dem Eigner in einer definierten Zeitspanne zur Verfügung stehen, beispielsweise während der Arbeitszeit. Außerhalb dieses Zeitraums stehen die Fahrzeuge dann beispielsweise Sozial- und Sicherheitsdiensten oder Anwohnern und Mitarbeitern gegen Entgelt zur Verfügung. Eine Ladeinfrastruktur, die für die Mieter zugänglich ist, ergänzt das Modell.
Potenzial des Pendlerverkehrs
Zweiter Ansatzpunkt zur Verbreitung der Elektromobilität in der Region voranzutreiben, ist der Pendlerverkehr. Um das Potenzial des Pendlerverkehrs zu identifizieren, untersuchen Studien die Fahrstrecken von Berufstätigen zum Arbeitsplatz und geben Empfehlungen, mit welchen Elektrofahrzeugen die Strecken wirtschaftlich lohnend zurückgelegt werden können. Im Rahmen der Pendlerstudien wird auch untersucht, inwieweit Kommunen und Unternehmen ihre Mitarbeiter unterstützen können, beispielsweise indem sie Lademöglichkeiten oder privilegierten Parkmöglichkeiten bereitstellen.
Vorbild bei der Energiewende werden
Die Metropolregion Rhein-Neckar will bis 2020 bundesweit zum Vorbild bei der Energiewende werden. Das im März 2012 vom Verband Region Rhein-Neckar vorgestellte „Regionale Energiekonzept“ dient als Kompass auf diesem Weg. „Energieeffizienz“ ist neben „Elektromobilität“, „erneuerbaren Energien“ und „intelligente Energiespeichersystem“ ein zentrales Handlungsfeld im regionalen Energiekonzept.